Abgeordnete im Europaparlament fordert Bitcoin-Reserve

Außerdem forderte die 31-Jährige, dass Frankreich die Mining -Industrie, welche die Energie aus der reichlich vorhandenen Atomkraft nutzen könnte, im eigenen Land stärkt.

Es ist an der Zeit, die Mining-Industrie zu entwickeln. Wir Franzosen haben mit unserem Trumpf Atomkraft die Karten in der Hand.
Sarah Knafo

Knafo richtete in ihrer Rede im Europäischen Parlament auch einen Appell an die französische Politik, das Vorhaben einer höheren Besteuerung der Halter von Bitcoin und Kryptowährungen einzustellen.

Hören wir auf, die Besitzer von Kryptowährungen immer stärker zu besteuern. Es sind ihre Intelligenz, ihre Risiken und ihre schlaflosen Nächte, die ihre Ersparnisse gebildet haben.
Sarah Knafo

Die Rede von Sarah Knafo zeigt, dass Bitcoin langsam, aber sicher auch in der europäischen Politik ankommt. Seit der Bitcoin-freundliche Donald Trump die US-Präsidentschaftswahl für sich entscheiden konnte, scheint vielerorts ein Umdenken stattzufinden.

Dass sich immer mehr Länder für Bitcoin öffnen, scheint auch der Anlass für den Appell von Sarah Knafo gewesen zu sein. Ihre Rede leitete sie damit ein, dass das mittelamerikanische Land El Salvador bereits seit mehr als drei Jahren auf Bitcoin setzt und davon merkbar profitieren konnte.

Zudem verwies auch sie auf das Versprechen von Donald Trump, als US-Präsident einen strategischen Bitcoin-Bestand einzurichten. Erst vor wenigen Tagen äußerte sich Trump wieder zu der Bitcoin-Reserve – Blocktrainer.de berichtete .

Auf der anderen Seite des Atlantiks hat der Präsident von El Salvador bereits vor drei Jahren beschlossen, für sein Land in Kryptowährungen zu investieren. Damals wurde er von der politischen Klasse und dem IWF ausgebuht. Heute verzeichnet er einen Wertzuwachs von 100 % – Hunderte Millionen Dollar, die für sein Volk, die Sicherheit und die Souveränität seines Landes zur Verfügung stehen. Die ganze Welt bereitet sich nun darauf vor, von dieser dezentralisierten Finanzrevolution zu profitieren. Donald Trump wird eine strategische Bitcoin-Reserve für die USA anlegen. Jerome Powell, der Vorsitzende der US-Notenbank, spricht nun von digitalem Gold. Bitcoin explodiert förmlich. Und die Europäische Union? Was macht die Europäische Union?
Sarah Knafo

Die Politikerin, die Mitglied der als rechtsextrem eingeordneten französischen Partei „Reconquête“ ist, kritisierte in ihrer Rede neben der Verschwendung von öffentlichen Geldern auch das Vorhaben der Europäischen Zentralbank , eine digitale Zentralbankwährung zu lancieren.

Es ist an der Zeit, nein zu den totalitären Versuchungen der Europäischen Zentralbank zu sagen, die einen digitalen Euro ganz nach ihren Vorstellungen durchsetzen will. Wir wollen keine dystopische Welt, in der ein europäischer Bürokrat uns morgen bestimmte Transaktionen verbieten und uns sogar mit einem Klick aus dem Bankensystem entfernen kann, nur weil wir etwas in sozialen Netzwerken sagen oder eine Meinung haben, die missfällt.
Sarah Knafo

Ihre Partei kam bei der Europawahl 2024 auf 5,47 Prozent der Stimmen. Sarah Knafo ist eine von fünf Vertretern, die „Reconquête“ ins Europaparlament entsandt hat. Die vier anderen Politiker wurden nach der Wahl von der Partei ausgeschlossen.

Bitcoin verbreitet sich momentan im Rekordtempo in der internationalen Politik. Die Jahre zuvor hielten sich Politiker mit Äußerungen bezüglich digitalen Assets überwiegend zurück und wenn das Thema auf der politischen Bühne stattfand, dann meist in einem negativen Licht.

Neulich unterbreitete erst ein Abgeordneter der russischen Staatsduma den Vorschlag , dass das von Sanktionen betroffene Land eine Bitcoin-Reserve etabliert. Dies geschah kurz nachdem Wladimir Putin auf einer Konferenz betonte , dass niemand Bitcoin verbieten kann.

Wenige Wochen zuvor versprach der polnische Politiker und Präsidentschaftskandidat Sławomir Mentzen, dass er sich für eine nationale Bitcoin-Reserve einsetzen und das Land zu einem „Kryptowährungsparadies“ machen werde.

Auch in Deutschland setzen größere Parteien bereits im Bundestagswahlkampf auf Bitcoin. Nachdem es eine Pro-Bitcoin-Passage in den Leitantrag der AfD geschafft hat, gibt es auch Bitcoin-freundliche Aussagen vonseiten der FDP, die bis vor Kurzem noch mitregierte.

Der Bundesvorsitzende der FDP, Christian Lindner, kritisierte gestern im Bundestag, dass Deutschland hinsichtlich Bitcoin und Co. den Anschluss verliert. Der ehemalige Finanzminister machte in seiner Rede anlässlich der Vertrauensfrage des Bundeskanzlers Olaf Scholz zudem auf die sich anbahnende Krypto-freundliche Politik in den USA aufmerksam.

Auch der FDP-Bundestagsabgeordnete Frank Schäffler äußerte sich vor wenigen Tagen öffentlich zu Bitcoin. Auf der Plattform 𝕏 schrieb der Politiker, dass sowohl die Deutsche Bundesbank als auch die Europäische Zentralbank Bitcoin in ihre Währungsreserven aufnehmen sollten.

Auch wenn es bislang größtenteils Politiker des rechten Spektrums sind, die sich für Bitcoin und gegen digitale Zentralbankwährungen aussprechen, zeigen die jüngsten Entwicklungen, dass Satoshi Nakamotos Kreation auf gutem Weg ist, ein immer relevanteres Thema im politischen Diskurs zu werden.

Aufgrund der finanziellen Inklusion, die Bitcoin bietet, sollte das Thema eigentlich aber auch linke Politiker begeistern. Inwieweit die breitere politische Landschaft noch die Vorteile von Bitcoin erkennt, wird die Zukunft zeigen.