BiT Global mit Verbindung zu Justin Sun verklagt Coinbase wegen Delisting von wBTC und Einführung eines Konkurrenten

Justin Suns BiT Global, das Unternehmen, das kürzlich zu einem wichtigen Anteilseigner im Wrapped-Bitcoin-Ökosystem (wBTC) wurde, verklagt den Krypto-Börsenriesen Coinbase, der letzten Monat beschlossen hat, den Vermögenswert zu delisten und ein konkurrierendes Produkt zu starten. 

Am 19. November kündigte Coinbase an, WBTC ab dem 19. Dezember 2024 zu delisten, unter Berufung auf eine regelmäßige Überprüfung seiner „Listing-Standards“. Der Schritt erfolgte Monate nachdem BitGo, das seit dem Start im Januar 2019 als Hauptverwahrer für wBTC fungiert, bekannt gab, dass es die Kontrolle über die Verwahrung des Projekts auf drei Einheiten verteilen würde, darunter die in Hongkong ansässige Treuhandgesellschaft BiT Global, die Verbindungen zu Sun hat.

Die sogenannte „strategische Partnerschaft zwischen BitGo, Justin Sun und dem Tron-Ökosystem“ wurde von vielen in der Krypto-Community mit Skepsis aufgenommen. Beispielsweise begannen große DeFi-Projekte wie MakerDAO und Aave, die Entfernung von wBTC als Sicherheitenwert zu prüfen, taten dies letztendlich jedoch nicht. 

WBTC ist die erste und größte tokenisierte Version von BTC, die auf Ethereum und anderen Blockchains gehandelt wird. Es hat eine aktuelle Marktkapitalisierung von über 13,4 Milliarden Dollar – weitaus größer als andere On-Chain-Darstellungen von Bitcoin wie renBTC, 21.co’s Wrapped Bitcoin und iBTC, laut CoinGecko. 

Im Rahmen des neuen Deals wird BitGo das wBTC-Geschäft verwalten und betreiben, und BiT Global Trust wird als Verwahrer der zugrunde liegenden wBTC-Sicherheiten fungieren. BitGo, BiT Global und eine BiT Global-Tochtergesellschaft in Singapur würden jeweils einen der drei wBTC-Multisig-Schlüssel halten.

Wettbewerbswidrig

Die Anwaltskanzlei Kneupper & Covey, die BiT Global vertritt, reichte die Klage ein und behauptete, dass die Entscheidung von Coinbase, mit dem Delisting von wBTC fortzufahren, wettbewerbswidrig sei und „zahlreiche staatliche und bundesstaatliche Gesetze“ verletze. Das Delisting werde auch BiT Global „schaden“.

„Wir glauben, dass diese Entscheidung einen schrecklichen Präzedenzfall für alle im Kryptowährungsbereich schafft“, sagte Anwalt Kevin Kneupper in einer Erklärung am Freitag. „Wenn eine Börse von der Größe von Coinbase eine Kryptowährung delisten kann, gerade als sie plant, ihr eigenes konkurrierendes Produkt zu starten, wer ist dann sicher? Und wer ist der Nächste?“

„Coinbase ist bestrebt, die hohe Integrität unserer Listing-Standards aufrechtzuerhalten, und wir bewerten regelmäßig die auf unserer Plattform gelisteten Vermögenswerte", sagte ein Coinbase-Vertreter gegenüber The Block. "Sollte ein Vermögenswert diese Standards nicht erfüllen, wird er delistet.“

Die Anwaltskanzlei stellte fest, dass Coinbase in den letzten Wochen eine Reihe von „grundsätzlich wertlosen“ Memecoins gelistet hat und „trotzdem behauptet Coinbase plötzlich, dass wBTC diese nicht erfüllt.“

„Sobald der Wert von wBTC demonstriert wurde, änderte Coinbase die Regeln, delistete wBTC von seiner Plattform, sodass es nicht mehr auf der Coinbase-Plattform gehandelt werden konnte – und tat dies kurz nachdem es seinen eigenen Nachahmer-Klon namens cbBTC gestartet hatte“, heißt es in der Klage.

Coinbase startete cbBTC auf Ethereum und seinem L2-Netzwerk Base im September 2024. Es stellt nun die zweitgrößte tokenisierte Version von Bitcoin dar, mit einer Marktkapitalisierung von etwas über 2 Milliarden Dollar. 

Trotz des Widerstands gegen Suns wachsende Beteiligung an dem Projekt ist die Marktkapitalisierung von wBTC seit der Ankündigung von BitGo im August, als es eine Marktkapitalisierung von rund 8 Milliarden Dollar hatte, erheblich gewachsen.

The Block hat Kneupper & Covey und Tron-Vertreter um eine Stellungnahme gebeten.

Sarah Wynn trug zusätzliche Berichterstattung bei.