PAC Fairshake wurde als Reaktion auf Gensler geschaffen, sagt der Ripple-CEO im '60 Minutes'-Interview

Die Herrschaft des Vorsitzenden der U.S. Securities and Exchange Commission, Gary Gensler, über die Kryptoindustrie könnte zur Gründung des von Ripple unterstützten Super Political Action Committee Fairshake geführt haben. 

Während einer "60 Minutes"-Sendung auf CBS, die am Sonntag ausgestrahlt wurde, sagte Ripple-CEO Brad Garlinghouse, dass Unternehmen als Reaktion auf einen "Krieg gegen Krypto" zusammenkamen. Laut 60 Minutes war der Ansatz der SEC gegenüber Krypto der Hauptgrund, warum Ripple und andere Unternehmen Fairshake gründeten.  

"Ich bin mir nicht sicher, ob Fairshake existieren würde", sagte Garlinghouse aufgrund des Ansatzes der SEC.

Fairshake sammelte im Wahlzyklus über 200 Millionen Dollar und erhielt Mittel von großen Kryptounternehmen und Investmentfirmen, darunter Coinbase und a16z. Der Super-PAC sagte, er "unterstützt Kandidaten ausschließlich durch seine unabhängigen Aktivitäten" und unterstützt Kandidaten, die die USA zur Heimat von Innovatoren machen wollen. 

Fairshake trug zu vielen Wahlen auf niedrigerer Ebene bei, darunter das Senatsrennen in Ohio im November. Fairshake spendete 12 Millionen Dollar an den republikanischen, krypto-freundlichen Kandidaten Bernie Moreno, der später im November gegen den demokratischen Senator Sherrod Brown, einen Kritiker der Kryptoindustrie, gewann. 

Genslers Rücktritt

Gensler  kündigte letzten Monat an, dass er am 20. Januar 2025, dem Tag der Amtseinführung des gewählten Präsidenten Donald Trump, zurücktreten wird. Während seiner Zeit bei der Behörde vertrat Gensler die Ansicht, dass die meisten Kryptowährungen als Wertpapiere gelten und forderte Krypto-Unternehmen auf, sich bei der SEC zu registrieren. Einige in der Kryptoindustrie haben sich dagegen gewehrt und gesagt, dass es unmöglich sei, sich bei der Behörde zu registrieren, teilweise weil die Regeln für traditionellere Einheiten gemacht wurden, die sich von der digitalen Asset-Industrie unterscheiden. 

In der Zwischenzeit ist Ripple seit Jahren in einen Rechtsstreit mit der SEC verwickelt. Im Jahr 2020, während Trumps erster Amtszeit, beschuldigte die SEC das Unternehmen, 1,3 Milliarden Dollar durch den Verkauf von XRP eingenommen zu haben, was die Behörde als nicht registriertes Wertpapier ansieht.

Letzte Woche ernannte Trump den krypto-freundlichen Paul Atkins, um die SEC im Jahr 2025 zu leiten. 

Gensler machte seinen neuesten Angriff auf die Kryptoindustrie am 6. Dezember vor dem Financial Stability Oversight Council, oder FSOC. Der FSOC ist Teil des U.S. Department of Treasury und hat die Aufgabe, die Finanzmärkte zu überwachen und nach Bedrohungen für das Finanzsystem zu suchen. 

Gensler sagte, dass Investoren geschädigt werden, wenn Einheiten die Regeln der SEC nicht einhalten.

"... in Bezug auf die Kryptomärkte, ohne Einhaltung unserer bewährten Regeln in Bezug auf Offenlegungen, Interessenkonflikte und Geschäftspraktiken, werden Investoren geschädigt—ähnlich wie wir es in den letzten vier Jahren allzu oft gesehen haben", sagte Gensler. "Obwohl diese Märkte weit weniger als ein Prozent unserer Kapitalmärkte ausmachen, kann eine solche Nichteinhaltung nicht nur das Vertrauen untergraben, das Investoren, Emittenten und Marktteilnehmer in unser Finanzsystem haben, sondern auch das Risiko bergen, auf den Rest des Finanzsystems übertragen zu werden."

Der ehemalige Leiter der SEC-Durchsetzung, John Reed Stark, ebenfalls von "60 Minutes" interviewt, sagte, die Behörde müsse einen Schritt zurück von Krypto machen. 

"Was diese Wahlergebnisse betrifft, so ist das klare Mandat, dass die SEC sich von Krypto fernhalten muss. Und genau das wird passieren", sagte Stark.