Donald Trump ernennt David Sacks zum „Krypto-Beauftragten“

David O. Sacks, ein prominenter Investor und ehemaliger Chief Operating Officer (COO) von PayPal, wurde vom designierten US-Präsidenten Donald Trump zum „White House A.I. & Crypto Czar“ ernannt. In dieser neu geschaffenen Position wird Sacks für die US-Politik in den Bereichen Künstliche Intelligenz (KI) und Kryptowährungen verantwortlich sein.

In dieser wichtigen Rolle wird David die Politik der Regierung in den Bereichen Künstliche Intelligenz und Kryptowährungen leiten – zwei Gebiete, die für die Zukunft der amerikanischen Wettbewerbsfähigkeit entscheidend sind. David wird sich darauf konzentrieren, Amerika in beiden Bereichen zum klaren globalen Führer zu machen. Er wird die freie Meinungsäußerung online schützen, uns vor der Voreingenommenheit und Zensur großer Technologieunternehmen bewahren und an einem rechtlichen Rahmen arbeiten, damit die Krypto-Industrie die Klarheit erhält, die sie gefordert hat, und in den USA gedeihen kann. Zudem wird David den Präsidialrat für Wissenschaft und Technologie leiten.
Donald Trump

David O. Sacks ist, wie eingangs erwähnt, ein ehemaliger Manager bei PayPal und prominenter Investor im Technologiesektor. Er verfügt über umfangreiche Erfahrung in den Bereichen FinTech, Technologie und Venture Capital. Nach seinem Erfolg bei PayPal gründete Sacks 2008 das Unternehmen Yammer, eine Plattform für Unternehmenskommunikation, die sich schnell als Marktführer etablierte und 2012 für 1,2 Milliarden US-Dollar an Microsoft verkauft wurde. Yammer wird oft als Vorreiter moderner Kollaborationstools angesehen, die Unternehmen eine effizientere interne Kommunikation ermöglichen.

Neben seiner unternehmerischen Tätigkeit ist Sacks ein bedeutender Investor. Er gehört zur sogenannten „PayPal-Mafia“, einer Gruppe ehemaliger PayPal-Mitarbeiter, die in bedeutende Technologieunternehmen wie Facebook, Uber, SpaceX und Airbnb investierten. Sacks selbst war frühzeitig an Unternehmen wie Palantir Technologies und Slack beteiligt, wodurch er sich den Ruf eines visionären Risikokapitalgebers verdiente.

Sein Interesse an Bitcoin beziehungsweise Kryptowährungen allgemein reicht tatsächlich schon bis in die frühen 2010er-Jahre zurück. „Ich habe 2012 angefangen, Bitcoin zu kaufen, weil ich an sein Potenzial als Wertspeicher und Absicherung gegen Inflation glaube“, sagte Sacks beispielsweise in einem Gespräch mit dem bekannten Podcaster Anthony Pompliano . Er betrachtet Bitcoin als eine natürliche Weiterentwicklung der ursprünglichen PayPal-Vision, nämlich der Schaffung eines globalen, digitalen Zahlungsmittels. In Interviews betonte er wiederholt, dass Bitcoin das Potenzial habe, das globale Finanzsystem zu revolutionieren, indem es Dezentralisierung, Transparenz und finanzielle Freiheit ermöglicht.

Nach PayPal dachte ich nie, dass ich mich wieder für Zahlungen interessieren würde. Aber Bitcoin erfüllt die ursprüngliche Vision von PayPal, „die neue Weltwährung“ zu schaffen.
David Sacks im Interview mit Yahoo Finance

Trotz seiner klaren Wertschätzung für Bitcoin hat Sacks in der Vergangenheit aber auch eine breite Unterstützung für andere Kryptowährungen und die Blockchain -Technologie als Ganzes gezeigt. Er sprach häufig über die transformative Kraft von „Web 3.0“ und bezeichnete es als eine neue Ära des Internets, in der dezentrale Netzwerke und Anwendungen die Kontrolle von zentralisierten Plattformen ablösen sollten. Diese optimistische Haltung spiegelte zwar den Zeitgeist vieler Technologie- und Krypto-Investoren in den späten 2010er- und frühen 2020er-Jahren wider, die glaubten, dass Blockchain-Anwendungen außerhalb des Finanzsektors – etwa in den Bereichen Kunst, Immobilien oder Identitätsmanagement – zu bahnbrechenden Innovationen führen könnten, aber „Initial Coin Offerings“ (ICOs) und dergleichen, führten damals wie heute kaum zum gewünschten Durchbruch.

Die große Entwicklung seit der Entstehung von Bitcoin selbst ist, dass die zugrunde liegende Technologie, die Blockchain, in eine Entwicklerplattform verwandelt wurde […] zur Erstellung neuer Arten von dezentralen Anwendungen und Kryptowährungen (oder „Tokens“ bzw. „Coins“). Sie hat zudem eine neue Finanzierungsquelle für diese Innovation in Form von ICOs geschaffen. Wir haben also alle notwendigen Zutaten für eine völlig neue Welle von Innovationen.
David Sacks im Interview mit Yahoo Finance

Während Sacks' Einschätzung zu Bitcoin als unabhängige, dezentrale Währung also bis heute Bestand hat, erwies sich seine Begeisterung für den breiteren Blockchain-Sektor und Schlagworte wie „ICOs“ oder „Web 3.0“ als weniger nachhaltig. Viele der mit großen Versprechen gestarteten Projekte scheiterten entweder an technologischen oder wirtschaftlichen Hürden, während andere primär als spekulative Vehikel genutzt wurden, die wenig bis keine reale Innovation brachten.

Selbst aus der Perspektive eines „moderaten Bitcoin-Enthusiasten“ lässt sich Sacks' Haltung daher durchaus kritisch sehen. Während seine Unterstützung für Bitcoin eine klare Grundlage hat, ist seine anfängliche Begeisterung für „Pro Krypto”-Narrative und übergreifende Blockchain-Anwendungen eigentlich symptomatisch für die damalige Euphorie um die gesamte Branche. Ob sich Sacks' eigene Euphorie bereits gelegt hat und er klarer auf die Unterschiede zwischen Bitcoin und den Altcoins blickt, wird die Zeit zeigen müssen. Ausgehend davon, dass er vor Kurzem noch erklärte, dass er etwa eine Milliarde US-Dollar in Solana investiert habe, und einen nach ihm benannten Meme-Coin pushte, besteht jedoch nur wenig Hoffnung.

Die Ernennung von Sacks zum „Krypto-Zar“ stößt entsprechend auf erhebliche Kritik sowohl innerhalb der Bitcoin-Community als auch bei politischen Beobachtern. Viele sehen Sacks' unkritische Haltung gegenüber dem breiteren Krypto-Sektor, einschließlich seiner Investitionen in Altcoins als potenziellen Konfliktpunkt. Darüber hinaus schaffen seine engen Verbindungen zur Technologie- und Krypto-Branche ernsthafte Interessenkonflikte. Seine Investitionen und Aussagen legen schließlich nahe, dass er stark in die Förderung bestimmter Altcoins involviert ist, was Fragen zu seiner Unabhängigkeit in der Entscheidungsfindung aufwirft. Diese Verstrickungen sind besonders problematisch, da er in seiner neuen Position Einfluss auf regulatorische Rahmenbedingungen haben wird, die den gesamten Sektor betreffen.

Ja, in Bezug auf die politischen Entscheidungen könnte er gar nicht so schlecht sein. Ich muss mehr über seine Ansichten recherchieren. Aber diese Wahl ist sehr korrupt. David Sacks hat so viel VC-Beteiligung an der Krypto-Industrie, dass es ihn von der Einnahme einer solchen Position direkt disqualifizieren sollte.
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Aber auch über die Bitcoin-Community hinaus wird seine Eignung für seine neue Rolle infrage gestellt. Politische Analysten und Verbraucherschützer kritisieren, dass seine bisherigen Aktivitäten auf einen Fokus auf spekulative Gewinne statt auf langfristige, nachhaltige Technologieentwicklung hindeuten. Dies widerspricht somit den Anforderungen an eine Position, die strategische Leitlinien für zentrale Technologien wie Bitcoin und künstliche Intelligenz vorgeben soll.

Die Kritik an der Nominierung von Sacks ist deshalb eindeutig: Seine Prioritäten und sein bisheriges Verhalten sprechen gegen eine ernsthafte Ausrichtung auf die Förderung von KI und Bitcoin als Schlüsseltechnologien. Stattdessen verstärkt seine Berufung die Befürchtung, dass kurzfristige Interessen und spekulative Projekte die Agenda dominieren könnten, während die dringend benötigte Klarheit und Stabilität für wirklich dezentrale Innovationen auf der Strecke bleiben.

Dennoch signalisieren Donald Trump und seine Administration mit der Ernennung von Sacks, dass sie Bitcoin, Kryptowährungen und künstliche Intelligenz als zentrale Bestandteile ihrer wirtschafts- und technologiepolitischen Agenda betrachten. Die Schaffung der Position des „White House A.I. & Crypto Czar“ unterstreicht, dass die USA ihren Anspruch, eine führende Rolle in diesen Schlüsselbereichen zu übernehmen, ernsthaft verfolgen wollen.

Wie erfolgreich Sacks in der Umsetzung seiner neuen Rolle sein wird, hängt davon ab, ob er in der Lage ist, die richtige Balance zwischen regulatorischer Klarheit, Förderung von Innovation und den spezifischen Anforderungen von Bitcoin zu finden. Schließlich hat Trump vor einiger Zeit angekündigt, die USA zu einer „Bitcoin-Supermacht“ aufbauen zu wollen. Sollte es Sacks gelingen, eine differenzierte und nachhaltige Strategie zu entwickeln, die Bitcoin als einzigartiges, dezentrales Asset in den Fokus rückt, könnte dies die USA als attraktiven Standort für Bitcoin-Unternehmen und Investitionen stärken. 

Allerdings bleibt die Skepsis berechtigt, ob seine Nähe zu spekulativen Altcoin -Projekten und der breiteren Krypto-Industrie einer nachhaltigen Politik im Weg steht. Die kommenden Monate werden zeigen, ob Sacks bereit ist, den besonderen Status von Bitcoin anzuerkennen und das Weiße Haus entsprechend strategisch auszurichten. Nur dann kann die Trump-Administration tatsächlich eine Führungsrolle einnehmen und der globalen Bitcoin-Adoption einen entscheidenden Impuls verleihen.

Der Erfolg dieser Ernennung wird sich letztlich daran messen, ob Sacks die Bitcoin-Community und Kritiker gleichermaßen überzeugen kann, dass sein Fokus nicht auf kurzfristigen Gewinnen, sondern auf der langfristigen Stabilität und Entwicklung der dezentralen Technologie liegt. Falls nicht, könnte die politische Signalwirkung dieser Entscheidung schnell ins Gegenteil umschlagen.