Bitcoin: Lohnt sich jetzt noch der Einstieg?

Der Bitcoin -Kurs kennt momentan kein Halten mehr. Spätestens seit dem erstmaligen Knacken der Marke von 100.000 US-Dollar ist die mit Abstand relevanteste Kryptowährung wieder in aller Munde.

Diejenigen, die den bisherigen Kursaufschwung verpasst haben, sehen sich jetzt der Frage gegenübergestellt, ob sich ein Einstieg noch lohnen könnte oder ob der Zug schon abgefahren ist. 

Kann es aber überhaupt jemals dafür zu spät sein, ein Asset zu kaufen, das in seiner Gesamtmenge begrenzt ist und das früher oder später wahrscheinlich jeder haben möchte?

Bitcoin hat sich bislang als ein phänomenales Investment entpuppt. Die annualisierte Rendite lag in den vergangenen 13 Jahren bei etwa 100 Prozent. Mit einigen Aufs und Abs hat sich das Asset seither im Schnitt jedes Jahr verdoppelt. Die vergangene Performance ist zwar kein Indikator für zukünftige Entwicklungen, jedoch zeigt der Trend eindeutig in Richtung Norden – auch wenn die Rendite mit der Zeit tendenziell abgenommen hat.

Der Bitcoin-Kurs ist in den Bärenmärkten zwar gut und gerne mal um 80 Prozent oder mehr gefallen, er konnte sich aber immer wieder erholen und neue Rekorde verzeichnen. Das bedeutet, dass selbst diejenigen, die zu dem absoluten Höchststand der jeweiligen Zyklen gekauft haben, wenige Jahre später wieder ordentlich im Plus waren.

Um das Risiko zu minimieren, genau zu dem Zeitpunkt zu kaufen, ab dem dann eine stärkere Korrektur folgt, empfiehlt sich die Sparplan-Strategie. Dadurch können Anleger einen Fuß in die Tür setzen und sich freuen, wenn es weiter hochgeht, aber eben auch nachkaufen, wenn der Kurs wieder deutlich einbrechen sollte.

Bei einem so durch Gier und Angst getriebenen Markt kann der Investor sich selbst als Faktor herausnehmen und mit wiederkehrenden Käufen einfach den Durchschnittspreis abbilden. Mit unserem Sparplan-Rechner ist nachzuverfolgen, zu welcher Rendite regelmäßige Bitcoin-Käufe in welchem Zeitraum geführt hätten.

Wenn man sich dazu entscheidet, in einen Vermögenswert wie Bitcoin zu investieren, dann sollte man auch langfristig davon überzeugt sein. Nur wegen steigender Kurse unbedingt einsteigen zu wollen, birgt die Gefahr, dann bei der ersten Korrektur wieder aus dem Markt gespült zu werden.

Es gibt unzählige Argumente dafür, an den langfristigen Erfolg von Bitcoin zu glauben. Das aus Investment-Sicht wohl Wichtigste dürfte aber sein, dass Bitcoin ein Asset ist, das eine garantierte Gesamtmenge hat. Dadurch ist Bitcoin nicht nur herkömmlichen Währungen, sondern auch Alternativen wie dem Edelmetall Gold überlegen.

Nur begrenzt zu sein alleine reicht jedoch nicht aus, um ein gutes Investment zu sein. Ohne eine hohe Nachfrage wäre Bitcoin kein gutes Anlageobjekt. Doch die Eigenschaften von Bitcoin sorgen dafür, dass immer mehr Menschen zu dem Entschluss kommen, dass sie ihr Vermögen in Bitcoin sparen wollen.

Das Netzwerk ist durch den Mining-Prozess , der einen Anker in die physikalische Welt darstellt, extrem robust und nicht korrumpierbar. Außerdem können Bitcoin-Transaktionen nicht zensiert werden und die digitalen „Coins“ sind – wenn richtig verwahrt – nicht konfiszierbar. Man kann Bitcoin besitzen, in dem man sich lediglich 12 Wörter im Kopf merkt.

Bei einem Geldnetzwerk wie Bitcoin spielt zudem der Netzwerkeffekt die entscheidende Rolle. Bitcoin unterscheidet sich als erste und einzig wirklich dezentrale Kryptowährung von allen anderen „Altcoins“ und zieht entsprechend das meiste Kapital an. Während andere Kryptowährungen kommen und gehen, behauptet Bitcoin seit Anbeginn den Platz der Nummer eins. 

Bernstein, ein renommiertes Analysehaus an der Wall Street, äußerte sich heute zu Bitcoin und betonte dabei, dass das Asset im kommenden Jahrzehnt Gold als Wertspeicher überholen könnte.

Wir gehen davon aus, dass sich Bitcoin zum wichtigsten Wertaufbewahrungsmittel des neuen Zeitalters entwickeln wird und im Laufe des nächsten Jahrzehnts Gold ablösen und zu einem festen Bestandteil der institutionellen Multi-Asset-Allokation und zu einem Standard für das Treasury-Management von Unternehmen werden wird.
Bernstein-Analyst Gautam Chhugani in einer Mitteilung

Laut Michael Saylor, dem Gründer von MicroStrategy , dem größten Unternehmenshalter von Bitcoin, wird die Marktkapitalisierung von Bitcoin in 21 Jahren sogar 140-mal höher liegen als heute. Dies erklärte er in seiner Präsentation für den Verwaltungsrat des Big-Tech-Unternehmens Microsoft. 

Dieser Berechnung, die einen Preis von 13 Millionen US-Dollar pro BTC voraussagt, liegt die Annahme zugrunde, dass Bitcoin in den kommenden 21 Jahren eine annualisierte Rendite von 29 Prozent einfährt – was im Angesicht der vergangenen Entwicklung schon fast als konservativ angesehen werden kann.

Sollte es so kommen, wie Michael Saylor prognostiziert, dann würde sich der Einstieg bei einem Bitcoin-Preis von um die 100.000 US-Dollar durchaus noch lohnen. Aber selbst wenn die Marktkapitalisierung von Bitcoin eines Tages bei Hunderten Billionen US-Dollar liegt, stellt sich die Frage, was die Menschen dann lieber als Investment kaufen sollten.

Bitcoin ist digitales Eigentum. Was ist digitales Eigentum wert? Mehrere hundert Billionen US-Dollar. Ist Bitcoin überbewertet? Noch nicht, Bitcoin ist bei einer Billion US-Dollar. Wenn Bitcoin hundertmal so viel Wert ist, wie jetzt, ist es dann überbewertet? Wahrscheinlich nicht. Es wird wahrscheinlich immer noch besser performen als alles andere, was man kaufen kann. Warum? Weil es besser ist als alles andere, was man kaufen kann.
Michael Saylor in einem Interview Anfang des Jahres

Außerdem dürfte Bitcoin alleine schon aufgrund dessen immer weiter steigen, dass Währungen wie der Euro oder US-Dollar – sogenannte Fiatwährungen – aufgrund der Geldmengenausweitung stetig an Wert verlieren werden – und das sogar so gewollt ist. In der Bitcoin-Community hat sich entsprechend der Spruch etabliert: „Bitcoin hat kein Top, weil Fiat keinen Boden hat.“

Auch wenn es den meisten Bitcoinern um einen ganz langfristigen Zeitraum geht, ist auch der kurz- bis mittelfristige Ausblick momentan vielversprechend. Mit dem Bitcoin-freundlichen nächsten US-Präsidenten Donald Trump dürfte sich das regulatorische Umfeld für die Anlageklasse künftig deutlich lockern.

So nominierte er etwa den Krypto-Befürworter Paul Atkins für das Amt des Vorsitzenden der US-Börsenaufsichtsbehörde – Blocktrainer.de berichtete . Außerdem versprach Trump, als Präsident eine strategische Bitcoin-Reserve zu etablieren. Dies schlug große Wellen und war ein Grund für den starken Kursanstieg seit seinem Wahlsieg.

Durch diese Entwicklungen in der größten Volkswirtschaft der Welt könnte der Wettlauf der Nationen um das Asset jetzt richtig an Fahrt aufnehmen. Sogar Russlands Präsident Putin betonte gestern, dass Bitcoin nicht verboten werden kann. Sollten sich große Staaten mit ihren vielen Mitteln jetzt tatsächlich auf Bitcoin stürzen, so könnte dies den Kurs ungemein in die Höhe treiben.

Gleichzeitig haben Großinvestoren mit den in den USA im Januar zugelassenen Bitcoin-Spot-ETFs jetzt die Möglichkeit, über etablierte Strukturen in BTC zu investieren. Bis dato haben die Anlageprodukte seit dem Handelsstart schon mehr als 32 Milliarden US-Dollar aufgesaugt – und das, obwohl Analysten noch immer davon ausgehen, dass die richtige institutionelle Adoption erst noch bevorsteht.

Als wäre das noch nicht genug, dürften die Zinssenkungen westlicher Notenbanken die Investitionsfreudigkeit weiter anheizen. Überdies steigt bei niedrigeren Zinsen in aller Regel die umlaufende Geldmenge, mit der Bitcoin eine hohe Korrelation aufweist, aufgrund der Kreditgeldschöpfung stärker an.

Das Umfeld könnte momentan also kaum besser für Bitcoin sein. Und in der Vergangenheit war es auch immer wieder beobachtbar, dass steigende Notierungen neue Investoren anziehen, wodurch der Kurs im Umkehrschluss nur noch weiter anzog.

Auch wenn ein Bitcoin-Investment momentan sehr vielversprechend aussieht, sind die für Bitcoin typischen starken Kursrücksetzer nicht auszuschließen. Um bei diesen die Ruhe bewahren zu können, empfiehlt es sich, sich richtig mit Bitcoin auseinanderzusetzen, um zu verstehen, dass das Asset gekommen ist, um zu bleiben.