Das Verschwinden wichtiger Marktteilnehmer und eine Liquiditätskrise trugen dazu bei, dass die Bitcoin-Kurse auf südkoreanischen Handelsplattformen nach der Verhängung des Kriegsrechts durch Präsident Yoon Suk Yeol um massive 30.000 US-Dollar einbrachen.

Am 3. Dezember verhängte Yoon in einer live übertragenen Fernsehansprache das Kriegsrecht und begründete dies mit der Notwendigkeit, „staatsfeindliche Elemente“ zu beseitigen und „die Bedrohung durch die kommunistischen Kräfte Nordkoreas“ zu bekämpfen.

Die Erklärung löste sofortige Marktstörungen aus, wobei der Bitcoin ( BTC ) an der südkoreanischen Börse Upbit auf bis zu 92 Millionen Won (etwa 65.000 US-Dollar) fiel.

Ausrufung des Kriegsrechts lässt Bitcoin in Südkorea auf 65.000 US-Dollar crashen image 0

Bitcoin-Handelsaktivität auf der südkoreanischen Kryptobörse Upbit. Quelle: Upbit

Ein Analyst führte den starken Rückgang allen voran auf das plötzliche Verschwinden von Liquidität zurück. Nach Angaben des Krypto-Traders Ltrd führte der Mangel an aktiven Teilnehmern zu einem Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage, was während der Krise zu einer Kursspanne von satten 10 % führte.

Fehlende Liquidität lässt BTC in Südkorea crashen

In einem X-Thread betonte der Trader, dass der Rückgang nicht so brutal wäre, wenn die Liquidität normal wäre. Allerdings führte die Ausrufung des Kriegsrechts dazu, dass „alle Player einfach vom Markt verschwunden sind“. Und weiter :

„Der Grund dafür ist einfach: Es ist erschreckend schwer, auf dem koreanischen Markt Fuß zu fassen und dort zu handeln. Das bedeutet, dass nur wenige Akteure Liquidität bereitstellen und diese Diskrepanzen ausgleichen können.“

Die südkoreanischen Krypto-Trader zahlten den Preis für die Beschränkung des Marktes auf einige wenige Akteure, so Ltrd, der zugleich darauf hinwies, dass die Volatilität durch eine breitere Beteiligung der Marktmacher hätte deutlich gemildert werden können.

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Krypto-Verkäufe auf Upbit. Quelle: Ltrd

Der Trader wies auch auf den massiven Verkaufsdruck bei allen Finanzinstrumenten hin, die für den plötzlichen Rückgang verantwortlich waren. Dennoch habe der Markt insgesamt überreagiert, und der extreme Kurseinbruch wäre nicht eingetreten, wenn mehr Liquiditätsanbieter aktiv geblieben wären.

Südkoreas Märkte erholen sich nach Aufhebung des Kriegszustandes

Stunden nach der Verhängung des Kriegsrechts stimmten 190 Abgeordnete des südkoreanischen Parlaments dafür, den Zustand wieder aufzuheben . Yoon akzeptierte die Entscheidung und hob seinen Befehl auf, wodurch sich die Spannungen im Land und auf den Märkten abschwächten.

Nach dem Umschwung erholten sich die Bitcoin-Kurse und wurden zum Zeitpunkt der Veröffentlichung mit rund 135 Millionen Won (etwa 95.000 US-Dollar) gehandelt.

Marktbeobachter stellten im Nachhinein fest, dass die spürbare Krise die Anfälligkeit der südkoreanischen Kryptomärkte für Liquiditätsschocks, insbesondere in Zeiten politischer Instabilität, verdeutlichte.