Erster Kreuzfahrtanbieter akzeptiert Bitcoin als Zahlungsmittel

Der bekannte Kreuzfahrtanbieter Virgin Voyages hat bekannt gegeben, für die neue Jahreskarte Bitcoin -Zahlungen zu akzeptieren. Damit ist das Unternehmen laut eigenen Angaben das erste der Branche, das diesen Schritt gegangen ist.

„Die Jahreskarte von Virgin Voyages wird das erste Kreuzfahrtprodukt sein, das die Kryptowährung Bitcoin als Zahlungsoption akzeptiert“, heißt es auf der Website des in Florida ansässigen Unternehmens.

Mit der Jahreskarte, die mit 120.000 US-Dollar – exklusive Steuern und Gebühren – derzeit mehr als ein Bitcoin kostet, können Reisende für einen Zeitraum von zwölf Monaten von jedem Ort aus die Kreuzfahrtschiffe von Virgin Voyages betreten.

Das Angebot, das ab jetzt bis zum 31. März 2025 gültig ist, beinhaltet einen Platz in einer Meeresterrassenkabine mit Balkonblick inklusive Verpflegung.

Virgin Yoyages ist Teil der vom bekannten Milliardär Richard Branson mitgegründeten Virgin Group, die auch Anteile an der börsennotierten Fluggesellschaft Virgin Galactic hält, die im Bereich des Weltraumtourismus aktiv ist.

Richard Branson ist ein früher Bitcoin-Investor. Im Jahr 2013 verkündete er bereits, dass Tickets für die Weltraumflüge von Virgin Galactic mit der seiner Meinung nach „interessanten Währung“ Bitcoin zu kaufen sind.

In einem Bloomberg-Interview betonte er angesprochen auf Bitcoin daraufhin auch, dass es ihm dabei um den Wettbewerb mit Elon Musks Raumfahrtunternehmen gehe und es ein anderes Thema sei, ob die Firma die Bitcoin auch behalten werde.

SpaceX hält, so wie auch Tesla, seit mehreren Jahren Bitcoin auf der Bilanz – laut Arkham Intelligence mehr als 8.285 BTC im Gegenwert von circa 800 Millionen US-Dollar.

Musk hatte bislang jedoch nur mit Tesla Bitcoin-Zahlungen akzeptiert, dies aber wenige Monate später wegen mittlerweile nicht mehr rechtfertigbaren Umweltbedenken eingestellt.

Die Option der Bitcoin-Zahlung bei Virgin Galactic sollte auch genutzt worden sein – unter anderem von den Winklevoss-Zwillingen. Tyler Winklevoss teilte im Jahr 2019 jedoch auf der Plattform 𝕏 mit, dass er dies bereue.

Im Januar 2014 kaufte ich mit Bitcoin ein Ticket ins Weltall bei Virgin Galactic. Der Preis für 1 BTC war 800 Dollar. Diesen Fehler werde ich nicht noch einmal machen.
Tyler Winklevoss

In der jüngsten Vergangenheit häufen sich Meldungen von Unternehmen, die sich für Bitcoin öffnen. So haben einige kleine Aktiengesellschaften jüngst bekannt gegeben, eine Bitcoin-Strategie zu etablieren – Blocktrainer.de berichtete . 

Darunter war auch die in Singapur ansässige KI-Firma Genius Group , die Bitcoin zusätzlich als Bezahlmethode für die hauseigene Bildungsplattform akzeptieren wollte. Das Unternehmen hat gestern die ersten 172 Bitcoin gekauft .

Gestern gab es überdies eine Pressemitteilung der Fluggesellschaft Volato Group, in der das Unternehmen verkündete, mit der Integration des Bitcoin-Minings überschüssige Energie während des Fluges monetarisieren zu wollen – Blocktrainer.de berichtete .

Aus Bitcoiner-Sicht ist es positiv zu werten, wenn sich Unternehmen Bitcoin oder das Mining zunutze machen – sei es als Investitionsobjekt, Zahlungsmittel oder gar flexibler Energieabnehmer. Dies treibt die Adoption des erst knapp 16 Jahre alten digitalen Geldes voran und stärkt das Netzwerk sowie den Nutzen von Bitcoin.

Ob hinter Meldungen wie der von Virgin Voyages neben der Hoffnung auf bessere Verkäufe der Jahreskarte auch echte Überzeugung steckt, ist jedoch nur schwer zu beurteilen. Dadurch, dass Meldungen wie diese in der Bitcoin- und Krypto-Community Welle schlagen, können Unternehmen Aufmerksamkeit auf sich und ihre Produkte beziehungsweise Dienstleistungen ziehen.

Im Angesicht der weiter voranschreitenden Adoption ist damit zu rechnen, dass künftig immer mehr Entitäten Wege finden werden, um von Bitcoin zu profitieren. Bitcoin ist inzwischen ein relevantes Marketingobjekt geworden, mit dem Unternehmen für steigenden Aktienkurse oder sogar bessere Verkaufszahlen sorgen können.